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BILDUNGSPROJEKT "SCHÜLER.UNTERNEHMEN.SOLIDARITÄT" 2006 bis 2009
Auszeichnung als Best Practice Projekt

Nach einem Pilotprojekt in 2006 führte OIKOS von 2007 bis 2009 ein Projekt durch, mit dem der Lern- und Aktionsort Schülerfirma facettenreich auch für das Globale Lernen erschlossen wurde. OIKOS hat dabei den Ansatz der Entwicklungspolitisch orientierten Schülerfirma (EPOS) konzipiert und in Zusammenarbeit mit über 20 Schülerfirmen in 5 Bundesländern (Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen) umgesetzt. Dies erfolgte mit dem Projekt "Schüler.Unternehmen.Solidarität" (S.U.S.) Das dreijährige Bildungs- und Aktionsprojekt verknüpfte facettenreich und immer am Alltag der Schülerunternehmer/innen orientiert das Globales Lernen mit dem Lernarrangement Schülerfirma. Die im Projekt erfolgte Gründung und der Betrieb von Entwicklungspolitisch Orientierten Schülerfirmen (EPOS) vermittelte nicht nur Kernkompetenzen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung und aktivierte Lernende und Lehrende, diese im Alltag zur Anwendung zu bringen. S.U.S. zeigte zudem auch die Vereinbarkeit zwischen Entwicklungspolitik und unternehmerischen Agieren. Die im Projekt gegründeten und begeleiteten EPOS zeigten in praxi Heranwachsenden facettenreich die Relevanz des Globalen Lernens für die künftige Erwerbstätigkeit auf.

Die jährlich über 10 bis 15 vom Verein betreuten EPOS waren in Bereichen wie Fairer Handel, Catering, Eventorganisation und PR-Arbeit aktiv. Besonders attraktiv war für Schüler/innen die Entwicklung und Vermarktung eigener lokaler Marken für faire Waren wie z. B. Kaffee. Akteure der EPOS waren Schüler/innen ab Klasse 6. Nachgefragt wurde S.U.S. von allen Schularten, von der Grundschule über Sekundarschulen und Gymnasien bis hin zu Berufsschulen. Der EPOS-Ansatz war zudem besonders geeignet, um Schüler/innen mit Lernschwäche oder/und Bildungsferne Jugendliche tatsächlich für das Globale Lernen zu interessieren und über einen längeren Zeitraum dafür zu aktivieren.

Der von OIKOS praktizierte Bildungsansatz umfasste Workshops, Beratungsleistungen und Vernetzungsangebote. In der Gründungsphase einer EPOS beriet OIKOS Lehrende und Lernende bei der Wahl der Geschäftsidee und der Organisation der Abläufe. In der Regel fanden in dieser bis zu einem halben Jahr dauernden Phase Workshops des Globalen Lernens statt, die sowohl sensibilisierten als auch entwicklungspolitisches Basiswissen mit Bezug zum Gegenstand der Firma vermittelten. Parallel dazu gab es kaufmännische Qualifizierungen, die dem realen Ablauf einer Existenzgründung entsprachen. Am Ende der Gründungsphase waren alle Teilnehmer/innen so aufgestellt, dass sie eine EPOS gegründet, deren Geschäftsgegenstand bestimmt und ihrer Geschäftstätigkeit eine von entwicklungspolitischen Grundsätzen geprägte Corporate Identity zugrunde gelegt hatten. Nach der Gründung wurden die Schülerfirmen in ihrem Unternehmensalltag unterstützt, ebenfalls z. B. durch Workshops und Beratungen. Zunehmend spielt auch die Vernetzung mit Partnern im In- und Ausland eine Rolle. Mit seinem Bildungsansatz hat OIKOS in praxi eine Verknüpfung zwischen Globalen Lernen und der entrepreneurship education entwickelt. Wichtiger Partner dabei waren die Berliner Unternehmensberatung GUT (www.gut-berlin.de) und der von ihr getragene Verein Existere e.V., die die kaufmännische Qualifizierung im Projekt absicherten.

2007 wurde der Projektansatz von der Bundesministerin für Wirtschaftliche Zusammenarbeit, Heidemarie Wieczorek-Zeul, und dem Säschichen Staatsminister für Kultur, Steffen Flath, als best-practices-Projekt der Bildung für nachhaltige Entwicklung / Globales lernen ausgezeichnet. In 2009 erhielt die im Projekt entwicklungspolitisch profilierte Schülerfirma TASCA der Evangelischen Schule Neuruppin auf dem Bildungskongress WeltWeitWissen2009 für den Aufbau und die Markteinführung einer lokal orientierten Marke Fair gehandelten Kaffees ebenfalls diese Auszeichnung des BMZ.

Impressum/ Verantwortlichkeit

OIKOS EINE WELT e.V.
Dr. Malte Letz
(Projektleiter)
Greifswalder Str. 33a
10405 Berlin
Tel.: 030 - 20 45 20 28
Mail: bueroletz@t-online.de

Das Projekt wird gefördert:

InWEnt gGmbH Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen Arbeitsstelle Eine Welt der Evangelischen Kirchprovinz Sachsen

Oikos ist Mitglied im Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V.: VENRO