Vereint in Vielfalt (ViV) ist ein im Frühjahr 2015 gestartetes auf drei Jahre angelegtes Projekt. Es vernetzt die entwicklungspolitische Bildung mit Aktivierungen von Lernenden aller Altersstufen und Lehrenden/ Erziehenden im Sinne der Zukunftscharta des BMZ und des sich abzeichnenden Weltaktionsprogramm 2015-2020 (WAP). Gegenstand der Projektprozesse ist die Motivation und Qualifikation der Zielgruppen Lernende und Lehrende/ Erziehende dahin, dass sie in ihrem Alltag ihnen mögliche entwicklungspolitische Handlungsoptionen entwickeln und nachhaltig angehen. Dies erfolgt im Rahmen von jährlich ca. 10 entwicklungspolitischen Bildungskooperationen (epBK) zwischen uns und interessierten Bildungseinrichtungen wie Schulen, Berufsbildende Institutionen und Kitas. Die epBK laufen mindestens ein Jahr. Zielregionen sind Berlin und die Neuen Bundesländer. Partner der epBK können Bildungseinrichtungen jeglicher Art sein, von der Kita über Grundschule bis hin zu Einrichtungen der Erwachsenenbildung/-ausbildung/-qualifizierung.

Gearbeitet wird in den epBK mit 2 Maßnahmenbereichen: Maßnahme 1 sind Lernende bezogene Bildungs- und Aktivierungsangebote, die auf dem Konzept der Transformativen Bildung beruhen. Mit über 100 Projekttagen werden Heranwachsende motiviert und qualifiziert, um sich aktiv in das WAP einbringen zu können. Dabei entwickeln und proben sie ihnen mögliche Handlungsoptionen aus wie Nord-Süd-Schulpartnerschaften, nachhaltiger Ressourcenverbrauch durch Fairen Konsum und Verbrauch, Faire Schülerfirmen, kreative Beteiligung an entwicklungspolitische Aktionstagen und Kampagnen etc. Maßnahme 2 ist die entwicklungspolitische Qualifizierung von die Teilnehmenden der Maßnahme 1 im Alltag begleitenden Lehrenden/ Erziehenden mittels ca. 200 Stunden individuelles Coaching/ Mentoring. Dabei werden sie so qualifiziert und aktiviert, dass Globales Lernen resp. Transformative Bildung sowie viele Ergebnisse der Maßnahme 1 in ihren Einrichtungen nachhaltig verankert werden, sei es als Teil des Institutionsprofil (z. B. Einstieg in die Profilierung als Faire Schule), sei es als jährlich wiederkehrende Bildungs- und Aktivierungsformate in Eigenregie oder/ und in Kooperation mit entwicklungspolitischen Akteuren ihrer Region. Grundlage aller Bildungsaktivitäten, die meist von Referenten/innen mit Migrationshintergrund feingeplant und umgesetzt werden, ist der aktualisierte Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Am Projekt nehmen jährlich ca. 150 bis 200 Lernende (rd. 2.200 TN-Tage) sowie etwa 20 Lehrende/ Erziehende teil. ViV wird überwiegend in Berlin (etwa 70 %) abgewickelt. Es ist überjährig angelegt, damit die Teilnehmenden in komplexen Lern- und Aktivierungsprozessen sich nicht nur Wissen aneignen, sondern vor allen ihnen machbare Formate des entwicklungspolitischen Engagements entwickeln, ausprobieren und in ihrem Alltag (Schule, Wohngebiet...) nachhaltig verankern. Zudem erachten wir es nötig, mit einer Überjährigkeit unsere Zielgruppen in die gegenwärtige Feinjustierung von Entwicklungspolitik inkl. entwicklungspolitische Bildung als Subjekte einzubeziehen. Mit ViV tragen wir dazu bei, die hier laufenden Debatten und Findungsprozesse von der Expertenebene in die Bevölkerung und insbesondere zu Lehrenden/ Erziehenden und Lernenden zu tragen.

Dr. Malte Letz
Tel.: 030 20 45 20 28
Mail: bueroletz@t-online.de

Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Engagement Global

Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung. Landestelle für Entwicklungszusammenarbeit

Stiftung Nord-Süd-Brücken

Brot für die Welt/ eed

Katholischer Fonds